M3 VO Magistrale Arzneimittelherstellung (WS/SS)
Willkommen zur Magistralen Arzneimittelherstellung
Die Division Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie begrüßt Sie ganz herzlich zur Master-Vorlesung "Magistrale Arzneimittelherstellung". Mag. Dr. Victoria Klang wird Sie begleiten, Expertise und Kompetenzen in der Gestaltung und Herstellung von Magistralen Arzneimitteln zu erwerben. Dr. Klang hat Pharmazie studiert und hat einen Forschungsschwerpunkt in der Herstellung dermaler Arzneiformen und deren Effekt auf die Haut. Als ausgebildete Apothekerin kann Sie Ihre Praxiserfahrung nutzen, um Studierende optimal auf den Berufsalltag in der magistralen Apothekenrezeptur vorzubereiten.
Was ist die Magistrale Arzneimittelherstellung?
In der Vorlesung "Magistrale Arzneimittelherstellung" lernen Sie die Grundlagen der Arzneimittelherstellung im Kleinmaßstab im Apothekenlabor, die ursprüngliche Kompetenz von Apotheker*innen. Aufbauend auf den Grundlagen der Bachelor-Vorlesung "Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie" von Prof. Dailey lernen Sie nun, wie Arzneiformen als individuelle medizinische Maßnahmen für besonders sensible Zielgruppen wie Kleinkinder und pflegebedürftige ältere Menschen hergestellt werden.
Das Ziel der magistralen Rezeptur ist es, Wirkstoffe in individueller Dosierung optimal an den Wirkort zu bringen, um einen therapeutischen Erfolg zu erreichen - für Personen, deren Bedürfnisse durch industriell verfügbare Arzneimittel nicht abgedeckt werden können.
Was ist die "Patientenzentrierte magistrale Arzneimittelherstellung"?
Im Rezepturbereich stehen Patienten*innen immer im Mittelpunkt, da das Arzneimittel eigens für sie verschrieben wird. In dieser Lehrveranstaltung diskutieren wir, wie die Grundprinzipien der "Patientenzentrierten Arzneimittel-entwicklung" in der Apothekenpraxis umgesetzt werden.
Welche Kompetenzen werden Sie erwerben?
Kenntnisse der Zusammensetzung von Arzneiformen sind nicht nur für die magistrale Herstellung von Rezepturarzneimittel relevant, sondern sind auch für ein kompetentes Beratungsgespräch in der Apotheke äußerst wichtig, um eine angemessene Betreuung der Patient*innen sicherzustellen.
Aus diesem Grund werden Sie in dieser Lehrveranstaltung nicht aufgefordert, Lehrbuchwissen auswendig zu lernen und wieder zu geben, sondern es wird Ihnen gezeigt, wie Sie Ihr Wissen in berufsrelevanten Situationen anwenden können!
Flipped Classroom-Vorlesung
Damit wir Sie möglichst optimal auf Ihre Prüfung und Berufstätigkeiten vorbereiten können, verwenden wir eine Flipped Classroom-Lehrmethode. Sie erhalten sämtliche Vorlesungs-unterlagen im Voraus, die Sie eigenständig verarbeiten. Während der Lehrveranstaltung bearbeiten wir als Gruppe ausgewählte Übungsaktivitäten, die eine Anwendung des Wissens verlangen. Die Übungsaktivitäten dienen als intensive Prüfungsvorbereitung.
Was sollen Sie in der Prüfung leisten?
In der 30-minutigen mündlichen Prüfung sollen Sie eine verordnete magistrale Rezeptur analysieren und ausarbeiten. Ein Aufgabenbeispiel wird hier gezeigt. Im Laufe des Gesprächs sollen Sie ihre theoretischen Kenntnisse gezielt auf das Beispiel anwenden. Jede Aufgabe beinhaltet mehrere Lernziele zu der verordneten Art von Formulierung, den verwendeten Wirk- oder Hilfsstoffen und den notwendigen pharmazeutischen Berechnungen. Es gibt auch unplausible und fehlerhafte Verordnungen, die sachlich begründet korrigiert werden müssen. Diese als Vieraugenprinzip bezeichnete Kernaufgabe von Apotheker*innen ist ein essenzieller Bestandteil des Berufsalltags und ein wichtiger Teil der Zusammenarbeit mit den verordnenden Ärzten und Ärztinnen, um die Arzneimittelsicherheit individueller Rezepturen sicherzustellen.
Die Leistungsbewertung wird durch mehrere Faktoren beeinflusst:
1) die Fähigkeit logische Schlussfolgerungen zu ziehen,
2) ein ausführliches Begründen bei Entscheidungen,
3) die Erklärung theoretischer Grundlagen (wie physikalische Gesetze) und
4) die richtige Interpretation von verordneten Rezepturen mittels wissensbasierten Fachentscheidungen, Fachvokabular und Kenntnis der Grundlagen qualitätsbewussten Arbeitens.
Rp./
Atropini sulfas q.s.
Aquae ad inject. ad 20,0
M.f.collyr.isoton. Atropinsulfat 0,01%
- Erstellen Sie eine vollständige Herstellungsanweisung für diese magistrale Rezeptur: Führen Sie notwendige Überprüfungen und Berechnungen durch, geben Sie Auskunft über wichtige Hinweise zu Abgabe, Lagerung und Haltbarkeit und taxieren Sie die Rezeptur.
- Welche Anwendung wird mit dieser Arzneiform bezweckt? Welche Wirkstoffe kommen am Auge zum Einsatz und welche Herausforderungen gibt es bei diesem Applikationsweg?
- Welche Punkte sollen im Beratungsgespräch bei Erstanwendung angesprochen werden?
Was sollen Sie aus der Lehrveranstaltung mitnehmen?
Das oberste Ziel dieser Lehrveranstaltung ist, dass Sie Freude am Thema haben und nützliche Kompetenzen für Ihr Berufsleben mitnehmen! Wir freuen uns auf Ihren Input und Ihre aktive Teilnahme an der Lehrveranstaltung!